In exakt 4 Wochen geht es los. Nach Irland. Zum zweiten Mal in meinem Leben. Nur ist das erste Mal so lange her, dass viele von euch da noch nicht einmal geboren waren. Irgendwie eine ein bisschen verrückte Sache.
Im Folgenden findet ihr ein bisschen Erinnerungen, und einen Ausblick auf die Reise die kommt.
Irland in der Erinnerung
Es waren die Sommerferien nach der (ersten) elften Klasse, als ich mich mit meiner damaligen Freundin recht spontan zu einem wochenlangen Urlaub in Irland aufmachte. Es brauchte ja nicht viel. Nur ausreichend Traveler Cheques (gibt es die heutzutage eigentlich noch?), einen Anfangsbahnhof (Frankfurt war es, weil sie da in der Nähe wohnte), einen Zielbahnhof (Oostende, wenn ich mich recht erinnere), einen kurzen Zwischenstop am erstbesten englischen Fish & Chips Stand, und dann den Zug quer durch England nach Holyhead. Und dann hast du wenigstens andeutungsweise schon Irland vor Augen.
Gelesen dauert das jetzt nicht einmal eine Minute. Doch ich erinnere mich an einige kurze Nickerchen auf diversen deutschen, belgischen, und englischen Bahnhöfen. Die Anreise in der Realität dauerte sehr lange.
Aber wir waren jung, und hatten mehr als 5 Wochen Zeit. Da hielten wir uns nicht mit solchen Kleinigkeiten auf. Wir würden schon irgendwo ankommen. Der Weg war das Ziel! Und wir waren gewillt, jeden Augenblick voll auszukosten. Oder eben auf einem Bahnsteig zu verschlafen.
Irland glänzt in meinen Erinnerungen. Irland glänzt mit zahlreichen freundlichen Begegnungen, einer beeindruckenden Natur, mit halb fortgewehten Zelten, Toastbrot, dass man unveränderlich verformen konnte, einer Begegnung mit meinem Mathelehrer, und mit dem – laut Aussage nahezu jedes Iren, den wir unterwegs getroffen haben – wärmsten und besten Sommer aller Zeiten.
Ich wusste, dass ich eines Tages wiederkehren würde.
Endlich zurück
Es sind 28 Jahre vergangen seit diesen Sommerferien. Ich halte mich nicht damit auf, euch über meine weitere schulische Laufbahn aufzuklären. Ihr hättet schnell Tränen in den Augen.
Ich teile hier vielmehr freudig mit, dass es für mich im März wieder auf die Grüne Insel geht. Dieses Mal wird es keine Rundreise im klassischen Sinne. Es wird eine Reiseblogger WG, und es wird ein Abenteuer, dass auch über meine berufliche Zukunft entscheiden wird.
Aber das mag ein Thema eines anderen Artikels sein.
Jetzt einfach ein Ausblick auf die Reise im März. Auch die trete ich nicht alleine an. Nur dieses Mal ist es keine romantische, sondern eine neugierige Reise. Zusammen mit 4-5 anderen ReisebloggerInnen wohne ich 10 Tage lang in einem großen Ferienhaus im irischen County Clare. Dort werden wir uns so gut es geht im Uhrzeigersinn durch die Region arbeiten.
Jede Menge Digitalkameras, Actioncams, Smartphonekameras, und eine vom Sponsor Technikblog zur Verfügung gestellte Videokamera werden dafür sorgen, dass ihr eine Menge auf die Augen bekommt. Und auf die Ohren. Denn geplant ist auch ein abendlicher ruß zur besten Sendezeit. 🙂
Freundlicherweise großartig unterstützt werden wir bei unserem Programm in Irland von Tourism Ireland. Die bemühen sich nach Kräften, uns vor Ort jede Menge Sachen zu ermöglichen. Damit wir euch so deutlich wie möglich zeigen können, dass Irland einen Besuch wert ist. Nur für den unwahrscheinlichen Fall, daß ihr das nicht längst wusstet!
Ich freue mich, dass ich bald erneut auf der Insel bin. Und ich freue mich, dass ich tatsächlich auch Orte wiedersehen werde, die mir noch von damals in Erinnerung geblieben sind. Ich werde an der Straße stehen, an der damals der Caravan meines Lehrers auf mich zuraste. Schon von weitem erkannte ich das Hannover-Kennzeichen, und dachte noch: Total verrückt. Da stehste hier im letzten Dorf von Irland, und triffst doch tatsächlich jemanden aus der Heimatstadt.
Unnötig zu erwähnen, dass wir beide doppelt erstaunt waren, als wir erkannten wer da jeweils vor einem stand. Die 5 im Zeugnis war nach wie vor eine 5. Aber wir konnten an diesem Tag mal grade sein lassen.
Irland erleben
Wo ich früher mit juveniler ADHS durchs Land sprang, werde ich jetzt alt und weise innehalten, um Natur, Menschen, Stimmungen aufzusaugen.
Wo mir früher gleichgültig war, wie ich von A nach B kam, nutze ich jetzt Navi, Erfahrung und das gute Englisch meiner Mitbewohnerinnen, um alle Ziele ohne unnötige Umwege zu erreichen.
Wo ich früher planlos stand, reise ich heute mit ausgedrucktem Tagesplan.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mich und meine Mitbewohnerinnen auf unserer Irlandreise begleiten würdet. Bestellt euch eine Postkarte für Oma. Die schreibe ich (vielleicht mit den Mitbewohnerinnen zusammen) vor der Kamera. Jeden Abend. Mit einem netten Gruß an die Adressaten, und mit viel von dem, was wir den Tag über erlebt haben.
Lasst uns euch mitnehmen. Lasst uns euch unterhalten. Und lasst uns euch zeigen, dass Irland euch Willkommen heisst!