Ich wollte ja bei meiner Städtereise in Wien einfach nur preiswert unterkommen und habe deswegen sehr auf den Preis geschaut. So kam ich dann schnell auf das Porzellaneum in der Porzellangasse, ein Hostel in Wien, welches bei den Portalen ganz gute Bewertungen bekommt. Das ein günstiges Hostel in Wien nichts für mich ist, für euch aber vielleicht schon, merkt ihr in diesem Artikel.
Von außen siehts schön groß aus
Von außen macht die Herberge einigermaßen was her, sie wirkt groß, leicht alt aber gemütlich. Der Empfang war auch gut. Freundlich, hilfsbereit und insgesamt hatte ich erst einmal ein gutes Gefühl.
Bis ich dann in meinem Zimmer stand. Ich hatte natürlich nicht erwartet, daß ich hier ein topausgestattetes Zimmer bekommen würde, dazu war der Preis einfach zu niedrig angesetzt, aber was ich sah war jetzt doch deutlich unter meinen Erwartungen.
Die Tapeten waren alt, schmutzig und mit frischen Abdrücken gemustert. Deren Herkunft wollte ich partour auch während meines restlichen Aufenthalts nicht erkunden und so beließ ich es bei Nichtbeachtung. Die Erinnerung habe ich einzig und allein für diesen Artikel wieder hervorgekramt.
Das Bettzeug war leider etwas gelbstichig, aber das war wohl die natürliche Farbe des Stoffes, insgesamt wars einfach zusätzlich unglücklich.
Eingerichtet mit Waschbecken, einem Bett, einem Sschrank, Hängeschrank und einem Schreibtisch konnte man es durchaus zum Übernachten nutzen, aber man brauchte eben schon ein bissl was an Mut.
Das Hostel wirkt etwas dunkel und leicht verwinkelt, und spätestens wenn man in der Nacht wirklich mal schlafen möchte, fällt es einem als laut auf. Das muss nicht jede Nacht so sein, ich hatte vielleicht einfach nur Pech.
Sucht man wirklich nur einen Schlafplatz und hat ohnehin vor, hauptsächlich auf Partytour zu gehen, dann ist das Porzellaneum zumindest einigermaßen preiswert. Aber für knapp 15€ mehr pro Nacht finden sich auch schon Hotels und die biten dann teilweise auch noch ein Frühstück mit dabei.
Frühstück gibts über die Strasse
Apropos Frühstück. Das kann man im Porzellaneum ebenfalls für um 5,50 buchen, allerdings sollte man da dann doch die paar Schritte bis zum Rochus1090 (Nicht zu verwechseln mit einem anderen Rochus in 1030 Wien) gehen.
Dort kostet es 8,50, hat Kuchen, Semmeln, Marmelade und Butter nett auf einem Teller drapiert und schicker aussehen tuts dann auch noch.
Nach so viel Kritik jetzt aber mal der Grund, warum ich nicht meine Sachen gepackt und mir vor Ort ein anderes Hotel gesucht habe (Oder überhaupt ein Hotel). Woran man wirklich nicht herummäkeln konnte war der Service.
Ein nettes Pläuschen hier und dort, Nachfragen wo man in Wien gewesen sein muss und wie man dorthin kommt war überhaupt kein Problem. Die MitarbeiterInnen waren hilfsbereit und bemüht, aber ich bin wohl für solche Hostels mittlerweile zu betagt. Das nächste Mal muss ich in ein Hotel. Ansonsten wissen die Angestellten natürlich über die Kritikpunkte Bescheid, aber manchmal ist es eben schwer mit dem Sanieren hinterher zu kommen.
Junge Abenteurer finden hier ein günstiges Hostel in Wien in guter Lage
Seid ihr jung, Student, ein bißchen schmerzfrei was die Optik anbelangt dann bekommt ihr ein Hostel in sehr guter Lage in dem ihr im schicken Hinterhof mit den anderen Bewohnern jederzeit ein nettes Gespräch fürhen könnt, euch gemütlich entspannt oder einfach nur ein bissl arbeitet.
Die Straßenbahnlinie D fährt ein paar Meter vom Hostel entfernt ab und auch zur U-Bahn ist es nicht weit. Einfach links aus dem Hotel und die erste Strasse ganz hinuntergehen. Wenn nicht mehr weitergeht ist das die U-Bahn.
Ansonsten ist man von dort in nicht mal 30 Minuten ganz gemütlich in die Stadt gelaufen. Und das ist ein Fussmarsch der sich wirklich lohnt.
für alle Therapiepflichtigen an dieser Stelle noch ein Hinweis: Meidet nach Möglichkeit den Weg durch die Berggasse. Dort hat vor unendlich vielen Jahren ein mittlerweile fast vergessener Psychiater seine Praxis gehabt. Das Freud Museum ist in der Berggasse 19 zu finden und Wien Card Besitzer bekommen günstigereren Eintritt. (Der liegt aber immer noch bei stolzen 7,50€.)
Und jetzt noch abschließend zum Porzellaneum, denn um dieses Hostel geht es ja hier und nicht um die nächste Psychotherapiestunde:
Negativ:
- schlechter Allgemeinzustand
- verhältnismäßig laut
- dunkel
Positiv:
- Familiär
- sehr freundlicher Service
- gute Lage
- günstiger Preis
- Straßenbahn in die City (fast) direkt vor der Tür
- gutes Frühstückscafe über die Straße
- 2-3 leckere Restaurants
- Supermarkt 100 Meter links raus
So müßt ihr also selber für euch entscheiden was euch für euren Wientrip wichtig ist. Komfort beim Schlafen oder eine preiswerte bleibe, wo ihr euch für die nächste Party ausruhen könnt. Dann kann das Hostel Porzellaneum in der Porzellangasse 30 ziemlich gut sein.
Ich werde bei meinem nächsten Wienbesuch woanders unterkommen, aber das Hostel Porzellaneum in Wien kann ja für euch vielleicht etwas sein. Ich habe mir von einem waschechten Wiener erklären lassen, daß andere Hostels in Wien nicht zwingend in einem besseren Zustand sein müssen. Ich werds nicht ausprobieren beim nächsten Mal, aber um günstig zu übernachten in Wien sind Hostels nunmal die beste Wahl.