Seit mehr als einem Jahr bin ich jetzt als Reisender unterwegs. Immer wieder unterbrochen durch die lange Zeit zuhause. Dann aber gleich mit kribbelnden Beinen und dem Drang, wieder aufzubrechen. Zur Zeit bin ich aber noch nicht so viel unterwegs wie ich gerne wäre. Die Auftragslage und so.
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Zu Fuß durch die Stadt
Die innere Unruhe ist nicht der Grund, warum ich so viel zu Fuß gehe. Das habe ich schon immer gemacht. Und das mache ich auch jetzt, wenn ich eine neue Stadt entdecke.
Ich kenne ein paar Kollegen, die sich gerne in einer neuen Stadt in die Straßenbahn setzen, in den Bus, oder im schlimmsten Fall in ein Taxi, um von Sehenswürdigkeit A schnell zu Sehenswürdigkeit B zu gelangen.
Ich nutze meine Füße. Bringt mir irgendwie mehr. Ich erlaufe mir die Stadt.
Ganz gleich wie groß sie ist. Und nahezu jede Stadt ist ja größer als meine Heimatstadt Hannover.

Heiss und stickig ist es im Sommer gerne in der Londoner U-Bahn. Das ist aber nicht der Grund, warum ich lieber zu Fuss gehe
Eine eher lustige Episode dazu ist mein erster Besuch in Berlin vor mehr als 3 Jahren. Ich war es gewohnt, daß die Entfernung von 2 cm auf dem Stadtplan innerhalb von knapp 30 Minuten abzulaufen ist. Also bin ich auch in Berlin so an die Streckenplanung herangegangen.
Nun ist Berlin aber 2-3 Quadratkilomter größer als die Landeshauptstadt von Niedersachsen. Und so war ich dann – schwitzend, und etwas derangiert – nach knapp 2 Stunden endlich an meinem Hotel angekommen.
Sinnlos jetzt zu erwähnen, daß ich aus dieser Episode nichts gelernt habe. 2 cm auf dem Stadtplan bleiben für mich 30 Minuten. Ganz egal in welcher Stadt.
Mittendrin statt nur dabei
Wenn ich oben geschrieben habe, daß viele andere Reisende gerne die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, dann hier noch schnell der Hinweis, daß vermutlich auch zahlreiche von ihnen ebenfalls zu Fuß unterwegs sind. Vermutlich allerdings nicht gleich so heftig wie ich. 20 Kilomter am Tag durch eine fremde Stadt sind bei mir eher Standard als Besonderheit.
Bei einer 5-Tages Tour kommen da schon einige erlaufene Kilometer zusammen. In London neulich waren es zum Beispiel mehr als 150 Kilometer. Das lohnt sich in der Stadt zwar ganz bestimmt. Ist aber auch nicht für jeden von euch etwas.
Hier in Hannover mach ich eigentlich auch nichts anderes. Auch hier gehe ich lieber zu Fuß, als das ich die Straßenbahn nehme. Wobei ich hier aber in der Regel auch keine großen Strecken zurücklege. Da bin ich dann ziemlich eingeschränkt in meinen Routen. Zuhause der Trott, in der Fremde eher die Expedition.
Auch, weil ich immer wieder vergesse, daß ich in meiner Heimatstadt auch nach Jahrzehnten eigentlich jeden Tag etwas Neues entdecken könnte.

Ich weiss nicht so genau, was uns dieses Bild sagen soll? Vielleicht, daß ich am Abend nach einem ausgedehnten Stadtbummel manchmal nur noch ein Schatten meiner selbst bin? 🙂
Dadurch, daß ich mich zu Fuß bewege, bin ich aber auch direkt mittendrin. Egal, ob im dichten Gedränge im Supermarkt (Achtet auf eure Brieftaschen!), oder in der Shopping-Mall. In einer Sehenswürdigkeit, beim Picknick im Park. Ich habe als Fußgänger die Möglichkeit mich einfah mitreissen zu lassen.
So passiert es mir in der Fremde wirklich ab und an mal, daß ich plötzlich von meiner geplanten Route abweiche. (Wobei es hier selbstverständlich total gewagt ist, bei meinen Reisen den Begriff geplante Route mit in den Text zu bringen. Grundsätzlich weiss ich eher in welche Stadt es geht. Und ich weiss grob, was für Sehenswürdigkeiten dort auf mich warten.)
Alte Füße
Jetzt gibt es am Ende schnell noch was zum Weinen. Denn ich bin ja nicht mehr das allerneueste Modell. Und da werden die Füße langsam etwas mürrisch von dieser ganzen Rennerei. Seit ich aus London wieder da bin, sitze ich eigentlich durchgehend auf dem Sofa und balsamiere mir die armen, wundgelaufenen Hacken ein.
Die Schuhe muss ich ohnehin mal erneuern. Das geht mit den Füßen leider nicht so ohne weiteres.
Deswegen such ich mich tatsächlich schon durchs Netz, um mal zu sehen, was die Wunderwelt der modernen Pharmazie da anzubieten hat. Für Fußgänger mit Hang zu übermäßigem Stadtbummel.
Falls ihr irgendeine spontane Idee habt, oder ein super Hausmittelchen aus Omas Notizbuch, dann ab damit in die Kommentare.
Ich würde nämlich gerne weiter machen. Zu Fuß gehen. Durch eine fremde Stadt. Weit. Sehr weit.