Warum es nicht immer das beste Auto sein muss um ans Ziel zu kommen

Ich habe an anderer Stelle schon mal über meinen Geschäftstermin oder meinem Geschäftsurlaub in Dänemark berichtet und da bin ich mit meinem neuen alten Auto hingefahren und in diesem Artikel soll’s jetzt um ein altes Auto gehen.

auch ein altes auto kann noch bis ins ziel fahren

Die letzte Rostlaube kann einen doch ans Ziel bringen

Vermeidet unbedingt einen Blick unter die Motorhaube! Wirklich!

Um irgendwo hinzukommen muss es nämlich nicht immer das beste oder das neueste Auto sein, nein, eigentlich reicht irgend eine alte Schrottkiste, Hauptsache die fährt noch irgendwie. Ist mein blauer Corsa glücklicherweise, auch wenn es nicht so aussah.
Ich hatte nämlich kurz vor Fahrtbeginn das zweifelhafte Vergnügen, einen Blick unter die Motorhaube werfen zu dürfen. Und was ich da sah hat selbst mich, als absoluter Autodepp, schockiert.
Außer Rost, ölverschmierten Einzelteilen, Metallstangen, die unverfolgbar in die Tiefen des Motors flossen, sah man nur sehr viel Platz und sehr wenig Hoffnung. Was mich am meisten verängstigte war die freie Sicht auf den Straßenbelag. Rechts und links vom Motorblock war genug Platz, um noch Möbelstücke direkt auf die Strasse zu werfen.
Es war ja aber nur eine kurze Geschäftsreise, ein einzelner Koffer sollte also reichen, und der sollte auf der Rückbank mitfahren. Nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte kreisten meine Gedanken gleich um Reiseversicherung, Autohaftpflicht und jede Menge anderer Eventualitäten im schlimmsten Falle. Der geneigte Leser mag an dieser Stelle schon erahnen: die Überschrift würde anders lauten, hätte der alte rostige Kumpel seine Pflicht nicht erledigt.

Die 1400 km hin und zurück waren ein wahres Vergnügen! Kein Scheiß!

Hier spielte natürlich auch eine Rolle, dass ich schon seit längerer Zeit nicht mehr wirklich weit mit dem Auto gefahren war, es war also in doppelter Hinsicht ein Abenteuer. Ein spaßiges, ein teures, ein langes, aber ein Abenteuer! Und erstaunlicherweise konnte ich auf dem Rückweg in Deutschland doch feststellen, es finden sich hier unglaublich lange Autobahnteilstücke, wo man richtig heizen darf. Kein Tempolimit und bei passender Uhrzeit dann auch richtig freie Bahn. Der kleine blaue Scheißer macht bergab stolze 155 Sachen und feiert das Ganze mit lautem Klappern, Pfeifen und dem Wegwerfen von Einzelteilen.
Zum Thema zickiges Navi sollte an anderer Stelle noch ein passender Artikel veröffentlicht werden, denn mein Navi hatte andere Pläne mit mir in Dänemark und dann nochmal auf dem Weg zurück. Unser Treffen war an der Nordsee, für Geographie Newbies: das ist auf der Karte links. Mein Navi meinte aber, mir unbedingt die Ostsee zeigen zu müssen. (Das ist dann auf der Karte rechts)

Eine Strecke – aber viele Möglichkeiten

An dieser Stelle muss ich dann wohl doch noch ganz kurz mal auf das Navi eingehen, denn wo das Auto Bestleistungen brachte und brav die Räder drehte wohin man lenkte, wars mit dem Navi eher eine Katastrophe.
Denn das benahm sich zickig wie ein kleines Kind und hatte ziemliche Schwierigkeiten mit Rechts und Links. Obwohl es auf dem Display richtigerweise nach links wies, sprach die Frauenstimme penetrant und unmissverständlich folgende Worte:
Bei der nächsten Möglichkeit rechts abbiegen.
Das brachte mich ganz klar rechts nach Dänemark und da liegt nunmal die Ostküste. Die ist wirklich schön, ein idealer Ort für einen gemütlichen Urlaub mit oder ohne Familie. Es war aber nunmal nicht mein Ziel, ich wollte und musste nach links oben und das musste ich dann letzten Endes von Hand regeln.
Mühsam navigierend musste ich mich durch Ortschaften suchen mit lustigen Namen. Viel lsutiger war, daß sie in den meisten Fällen noch nicht einmal auf der Karte verzeichnet waren. Das machte die ganze Fahrt zu einem Abenteuer. Und da war das kleine blaue Auto gänzlich unschuldig dran.
Dem sei an dieser Stelle nochmal ein herzlicher Dank ausgesprochen und ich wünsch uns noch einige gute Fahrten. TÜV hat er übrigens in der Zwischenzeit auch wieder bekommen. Ich frage mich zwar ernsthaft wie das zustande kam, aber die Plakette klebt drauf und außer daß er im Stadtverkehr gerne mal heißläuft ist nichts weiter mit dem Kerl.
Der Kerl heißt übrigens Heinz. Typisch hannöversch aber eher Haaanz ausgesprochen.
Bis zu dem Tag an dem er mir unter dem Arsch wegbricht, wird mich der treue Gefährte noch an viele Orte hier in der Region und gerne auch mal weiter weg bringen.
Und welches Auto bringt euch so von Ort zu Ort? Schräge Auterlebnisse im Zusammenhang mit Reisen gehabt?
Immer her damit.